Wieso man in Osttirol sehr gut Energie tanken, essen und Kräuter finden kann

Wenn ich durch den Wald streife, irgendwo durch die Natur Tirols, dann fehlt mir meist der Blick für das Kleine, das vermeintlich Unbedeutende. Kleine Tiere, Krabbelviecher, Pflanzen die nahe am Boden wachsen, Zeichen und Symbole der Natur sind für mich meist unsichtbar. Stattdessen nehme ich das Ganze wahr. Die Stimmung des Waldes, die Ruhe und die Stille die Lärchen, Birken, Tannen und Fichten so ausstrahlen. Wenn es mir in der Stadt zu laut wird, zu turbulent, so hektisch und chaotisch, dann haue ich ab. Wer mich kennt, der weiß, dass es mir, um richtig zur Ruhe zu kommen, nicht reicht, irgendwo in der Nähe von Innsbruck auf den Berg zu „latschen“. Wenn ich fliehe, dann nach Osttirol. Rein ins Auto, rein in den Bus und rein nach Osttirol.

Foto (c) Rainer Sturm_pixelio.de
Foto (c) Rainer Sturm_pixelio.de

Erst letztens war ich wieder dort. Eine Nacht im Gradonna in Kals. Was für ein Erlebnis. Wenn du beim 5-Gänge Gourmet-Abendessen sitzt und draußen tiefschwarze Wolken sich über den Großglockner ins Tal senken, die Blitze wie verrückt vom Himmel zucken und das Donnergrollen die Scheiben wackeln lässt, dann bekommt man die Wucht und Stärke der Natur unmittelbar und ihrer vollen Intensität mit. Auch das ist für mich Osttirol. Natur in ihrer ganzen Direktheit. Egal ob strahlende Sonne oder donnerndes Gewitter.

Heute ist es wieder so weit. Der Wochenbeginn hat bewiesen und eindrucksvoll untermauert, wieso niemand Montage mag. Das Telefon klingelt durch, eine Deadline nach der anderen wird nur knapp erreicht, das Stresslevel ist auf einem Maximum. Grund genug um ans Wochenende zu denken. Flucht. Raus hier. Rein nach Osttirol. Als Vorbereitung auf all die Ruhe und um mein Augen für das Vermeintlich unsichtbare zu schulen – werde ich in dieser Woche an jedem Abend im Kräuterbuch lesen. Was hilft gegen was? Wo wachsen all die Pflänzchen und wie kann ich sie erkennen?  (P.S.: Ich wollte doch vor Ewigkeiten mal einen Kräuterkurs besuchen – wäre auch ein Vorsatz für die zweite Jahreshälfte)

Bereits im Mittelalter schrieb der Arzt und Philosoph Paracelsus:

„Gott hat für jede Krankheit eine Pflanze wachsen lassen. Sehet Euch um in der Natur und schöpft aus der Apotheke Gottes.“

Die Wirkung von Salbei kenne ich zur Genüge. Schön anzusehen ist er nebenbei auch noch. Foto (c) Dorothea Jacob_pixelio.de
Die Wirkung von Salbei kenne ich zur Genüge. Schön anzusehen ist er nebenbei auch noch. Foto (c) Dorothea Jacob_pixelio.de

Und schon vor Paracelsus wussten die Menschen über die Heilkraft von Kräutern bescheid. Sämtliche Hochkulturen entwickelten, speicherten und lehrten Wissen über die Heilkräfte von Kräutern. Auch die Pharma-Branche wäre heutzutage, ohne das Wissen über die Wirkungen von Pflanzen, ziemlich erfolglos. In den letzten Jahren haben die Kräuter jedoch nicht nur unsere Krankenbetten, sondern auch unsere Küchen und Esstische erobert.

Aus diesem Grund plane ich mir zwei Fixtermine ein – ansonsten werde ich am kommenden Wochenende nur in den Tag hineinleben, der Sonne folgen und die Seele baumeln lassen. Aber der Besuch beim Kräuterwirtshaus Strumerhof muss einfach sein. Beim letzten Mal in Osttirol wollte ich das schon erledigen. Die Suppe vom Unkraut aus der Umgebung und das Lavendel-Parfait haben einfach nachhaltig Eindruck hinterlassen. Osttiroler Küche mit frischen Kräutern Variationen – die Mischung hat es einfach in sich.

Das Kräuterwirtshaus Strumer Hof - oberhalb von Matrei in Osttirol.
Das Kräuterwirtshaus Strumer Hof – oberhalb von Matrei in Osttirol.

Und wenn ich schon mal wieder drin bin in meinem geliebten Osttirol, dann muss ich bei meinen Freunden im Wildpark Assling (Erlebniswelt Assling) vorbeischauen. Die beiden Esel die mich beim letzten Mal nicht mehr gehen lassen wollten, haben sich mal wieder ein paar Streicheleinheiten – und frische Kräuter verdient.

Wieso man in Osttirol sehr gut Energie tanken, essen und Kräuter finden kann
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Von in Osttirol